Studium
Unser Profil
Die Fakultät für Geisteswissenschaften zählt zu den größten und vielfältigsten Lehr- und Forschungseinrichtungen ihrer Art in ganz Europa: Sie umfasst die acht Fachbereiche Evangelische Theologie, Sprache, Literatur, Medien I und II, Geschichte, Philosophie, Kulturwissenschaften, Asien-Afrika-Wissenschaften sowie Religionen. An unserer Fakultät lernen und forschen aktuell rund 6.800 Studierende in den 74 verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen bei über 130 Professorinnen und Professoren und etwa 300 weiteren Lehrenden.
Unser Studienangebot
Verbindendes Element aller unserer Disziplinen ist die wissenschaftlich-reflektierte Auseinandersetzung mit Phänomenen der Artikulation und mit Formen der Reflexion menschlichen Lebens in Geschichte und Gegenwart. In unserer Fakultät stehen Forschung und Lehre in einer unlösbaren Einheit. Ein wichtiges Merkmal aller unser Studienangebote ist daher die konsequente Orientierung auf das forschende Lehren und Lernen als zentralen Modus der Wissensakkumulation und -vermittlung.
In der Bachelor-Phase sieht die Curricularstruktur frei wählbare Kombinationen von 34 Haupt- und weit über 50 hauseigenen Nebenfächern vor. Darüber hinaus sind zahlreiche Nebenfächer in naturwissenschaftlichen wie auch in wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen wählbar. Obligatorischer Bestandteil ist ferner ein fachlich ausdifferenziertes „Studium Generale“, das dazu dienen soll, über den Tellerrand des gewählten Haupt- und Nebenfachs hinauszublicken und sich aktiv mit den Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Erkennens und Wissens kritisch auseinanderzusetzen.
Unsere Masterstudiengänge ermöglichen die Vervollständigung und Vertiefung der im Bachelorstudiengang erworbenen wissenschaftlichen Fertigkeiten in der jeweils gewählten Disziplin auf höchstem Niveau. Unser Studienangebot orientiert sich in der Masterphase vorrangig an den zentralen Forschungsthemen der Fakultät. Die Studierenden werden auf Basis einer intensiven fachlichen Betreuung gezielt zur selbstständigen Formulierung und reflektierten Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen angeleitet. Für die Fortsetzung des Studiums nach dem Masterabschluss stehen in unserer Graduiertenschule und in den strukturierten Promotionsprogrammen der Fakultät attraktive Förderungsmöglichkeiten und Qualifikationsstellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs zur Verfügung.
Blended-Learning-Angebote sind fester Bestandteil aller Studiengänge der Fakultät. Teilzeitstudienmodelle bestehen als Option in fast allen Studiengängen, der MA Gebärdensprachdolmetschen wird entsprechend der Entwicklung der Nachfrage inzwischen als erster vollwertiger berufsbegleitender Teilzeitstudiengang der Fakultät angeboten.
Unsere Tradition
Die Hamburger Geisteswissenschaften blicken auf eine lange und bemerkenswerte Tradition zurück, die bis in die Frühe Neuzeit zurückreicht: Die 1479 gegründete Stadtbibliothek, das 1613 im Zuge der Reformation errichtete Akademische Gymnasium, an denen viele bedeutende Philologen, Theologen und Philosophen wirkten, sowie das von dem Hamburger Aufklärer Johann Georg Büsch 1764 initiierte Allgemeine Vorlesungswesen können als wichtige institutionelle Vorläufer unserer Fakultät gelten. Weitere Entwicklungslinien gehen auf die reich ausgestatteten Hamburger Museen und Kunstsammlungen sowie auf den bürgerlichen Kulturbetrieb in Theatern und Konzerthäusern dieser Stadt zurück.
Eine Vielzahl geisteswissenschaftlicher Professuren wurde schließlich zu Beginn des letzten Jahrhunderts im Zuge der Gründung des Kolonialinstituts, insbesondere für die Erforschung außereuropäischer Sprachen und Kulturen, eingerichtet, bis schließlich im Jahr 1919 auf Beschluss der ersten demokratisch gewählten Hamburgischen Bürgerschaft die Universität Hamburg gegründet werden sollte. Ernst Cassirer, Aby Warburg, Erwin Panofsky, Agathe Lasch, Emil Wolff und Bruno Snell zählen zu den wichtigen Persönlichkeiten, die die Gründungsphase der Universität als Geisteswissenschaftler maßgeblich prägten und mit ihrem Wirken auch international für Aufsehen sorgten.
Die Fakultät, die in ihrer heutigen Form im Jahr 2005 aus sieben geisteswissenschaftlichen Fachbereichen gegründet wurde, stellt und beschäftigt sich seit geraumer Zeit auch intensiv mit den beschämenden Abschnitten ihrer eigenen Geschichte: In der Zeit des NS-Regimes wurden die besten unter ihren Mitgliedern vertrieben, verschleppt und ermordet. Ihrem Andenken fühlt sich die Fakultät auch und gerade in Lehre und Studium aufs Tiefste verpflichtet.
Mehr zur Geschichte der Geisteswissenschaften an der Universität Hamburg finden Sie hier.