Mentoring-Programm 2023-24
Mentoring-Programm für Postdocs in den Geisteswissenschaften
***english version (PDF)***
Die Postdoc-Phase stellt für viele Wissenschaftler:innen auf führen Karrierestufen eine besondere Herausforderung auf dem Karriereweg dar. Postdocs sind mit einer Vielzahl von Anforderungen konfrontiert. Dazu gehört u.a. die Aufgabe, ein eigenständiges Forschungsprofil zu entwickeln und in der jeweiligen Disziplin sichtbar zu werden. Auch wenn in den meisten Fächern die Habilitation nicht mehr vorausgesetzt wird, gilt doch weiterhin der Anspruch, sich weiter zu qualifizieren („das zweite Buch“) und zu professionalisieren, d. h. an der Hochschule zu lehren, Vorträge zu halten, Erfahrungen in der Gremienarbeit zu sammeln und sich zu vernetzen. Kompetenzen in all diesen Bereichen sind in aller Regel die Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung auf eine Professur. Eine Beratung durch erfahrene Kolleg:innen und der Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen auf frühen Karrierestufen können hilfreich sein, sich diesen Herausforderungen zu stellen, insbesondere für Postdocs, die potenziell mit strukturellen Sexismen, Rassismen, Klassismen und anderen Formen der Diskriminierung in der Wissenschaft konfrontiert sind.
Die Gleichstellung der Fakultät für Geisteswissenschaften hat sich zum Ziel gesetzt, hochqualifizierte Postdocs und Juniorprofessor:innen auf ihren Karrierewegen zu unterstützen und implementiert deshalb gemeinsam mit der Gleichstellung des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ ein einjähriges Mentoring-Programm für Geisteswissenschaftler:innen auf frühen Karrierestufen an der Universität Hamburg. Das Programm richtet sich an Postdocs und Juniorprofessor:innen in den Geisteswissenschaften, die potenziell Ungleichheiten in Bezug auf Geschlecht, Sexualität, Religion, Hautfarbe, soziale Herkunft und/oder Familienaufgaben erfahren, um nur einige Kategorien zu nennen. Im Rahmen des Mentoring-Programms profitieren die teilnehmenden Mentees nicht nur von der Beziehung zu ihrer:m jeweiligen Mentor:in, sondern auch von fachlichen Trainings und prozessbegleitenden Gruppentreffen, die den Austausch in der Peergruppe fördern und das Kompetenzprofil der Teilnehmenden erweitern. Insgesamt können 12 Plätze vergeben werden. Der offizielle Start des Programms ist für Herbst 2023 geplant.
Das Mentoring-Programm umfasst die folgenden vier (obligatorischen) Kernkomponenten:
1. Gruppentreffen zum Mentoring-Prozess
In diesen ein- bis dreistündigen Treffen, die alle persönlich stattfinden, werden die Mentees als Gruppe und die beiden Programmkoordinatorinnen den Mentoring-Prozess vorbereiten und reflektieren (Rollen, Ziele, Entfaltung, Perspektiven) und ab dem zweiten Treffen Feed-back zum Programm einholen. Insgesamt finden im Laufe des Jahres vier solcher Treffen statt.
2. Persönliche Treffen zwischen Mentee und Mentor:in
Nach dem ersten Gruppentreffen geben die Teilnehmenden drei potenzielle Mentor:innen an. Die Programmkoordinatorinnen nehmen mit diesen potenziellen Mentor:innen Kontakt auf (in der Reihenfolge der von den Mentees angegebenen Präferenzen) und laden sie zur Teilnahme am Programm ein. Sobald ein:e Mentor:in gefunden ist, stellen die Programmkoordinatorinnen den Kontakt zwischen Mentor:in und Mentee her. Von nun an vereinbaren Mentees und Mentor:innen ihre Treffen selbständig und in der von ihnen bevorzugten Form (online / persönlich). Es liegt in der Verantwortung der Mentees, sich mit sich mit ihrer:m Mentor:in in Verbindung zu setzen, um Treffen zu vereinbaren, Diskussionsthermen festzulegen, Folgemaßnahmen zu treffen usw. Im Laufe des Jahres sollten mindestens vier Treffen stattfinden.
3. Peer-Mentoring-Treffen in Kleingruppen ("Lerntandems")
Während des ersten Gruppentreffens werden unter den Mentees kleine 3-Personen-Gruppen gebildet, die sich nach den Erwartungen der einzelnen Mentees an das Programm richten (wie im Bewerbungsformular angegeben). Ziel dieser Gruppen ist es, den kollegialen Austausch und die kollegiale Beratung zu fördern. Die Gruppenmitglieder entscheiden selbst, wie oft und in welchem Format sie sich im Verlauf des Mentoring-Programms treffen.
4. Workshops mit Trainer:innen / Expert:innen
Im Laufe des Jahres bieten wir vier Workshops zu Themen der persönlichen oder beruflichen Entwicklung an, die von den Teilnehmenden in ihren Anmeldeformularen als Bedarfe angegeben wurden. Diese Workshops werden von professionellen Trainer:innen abgehalten und können sich thematisch u. a. an der Vermittlung von Informationen (z. B. über das deutschen Hochschulsystem, Einstellungsprozesse usw.), oder am Erlernen von Soft-Skills (z. B. Selbstpräsentation, Zeit- oder Stressmanagement, Führung, interdisziplinäre Zusammenarbeit usw.) ausrichten.
Darüber hinaus werden wir im Laufe des Jahres drei (freiwillige) Online-„Role Models“-Treffen einrichten, die der gesamten Gruppe der Mentees, allen Mentor:innen und den Alumni des Programms offenstehen. Diese Treffen konzentrieren sich auf Themen, zu denen die Mentees Interesse an einem Austausch mit "Role Models" bekundet haben. Die Idee ist, den Austausch zwischen Mentees und Personen zu erleichtern, die bereits Strategien entwickelt haben, um einige der Herausforderungen zu bewältigen oder einige der Krisen zu überwinden, mit denen die Mentees aktuell konfrontiert sind. Bei jedem Treffen wird eine kleine Anzahl von Mentor:innen und/oder Alumni ihre Erfahrungen mit der gesamten Gruppe der Mentees teilen.
Sie sind an einer Teilnahme an dem Programm interessiert?
Bitte bekunden Sie Ihr Interesse an dem Programm bis zum 25.05.2023, indem Sie eine kurze E-Mail an die Programmkoordinatorin Merle-Marie Kruse(gleichstellung.gw"AT"uni-hamburg.de) senden. Anschließend wird Ihnen ein Bewerbungsformular mit weiteren Informationen zugesandt.