Gleichstellungsbericht 2010
Bericht der Fakultätsgleichstellungsbeauftragten 2010
Im Jahr 2010 gab es drei personelle Veränderungen bei den Stellvertretern/Stellvertreterinnen der Gleichstellungsbeauftragten in der Fakultät: Auf Frau Prof. Ramminger folgte Frau Prof. Sabine Kienitz, den Stellvertreterposten von Herrn Prof. Gabriel übernahm Herr Prof. Jannik Androutsopoulos, und als Nachfolgerin für Frau Kjaer wurde Frau Prof. Silke Segler-Meßner zur stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten gewählt.
Die Zusammenarbeit der Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Vertreter/innen funktionierte auch in diesem Jahr sehr gut. Ein- bis zweimal pro Semester gab es ein Treffen, um über konkrete Maßnahmen der Gleichstellungsförderung zu beraten.
Es ist 2010 gelungen, in alle Berufungskommissionen innerhalb der Fakultät einen Vertreter/eine Vertreterin aus dem Kreis der Gleichstellungsbeauftragten zu entsenden. Die gegenseitige Vertretung in diesen Kommissionen konnte auch kurzfristig sehr gut gewährleistet werden.
Zweimal pro Semester nahmen die Gleichstellungsbeauftragte und nach Möglichkeit ihre Vertreter/innen an den Gleichstellungskonferenzen der gesamten Universität teil, auf denen über die Gleichstellung in den einzelnen Fakultäten berichtet und die Arbeit – soweit möglich – koordiniert wird. Unterstützt wird die Arbeit der Fakultätsgleichstellungsbeauftragten durch eine Wissenschaftliche Mitarbeiterin (halbe Stelle), die unter anderem Koordinationsaufgaben übernimmt und Anlaufstelle für zahlreiche Anfragen ist.
Die Fakultät hat sich in ihrem Gleichstellungsplan dazu verpflichtet, den Anteil von Frauen am wissenschaftlichen Personal der Fakultät, insbesondere auf der Ebene der Professuren, zu erhöhen (1). Darüber hinaus sollen vor allem Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert werden (2).
Was ist in diesen Bereichen im Jahr 2010 geleistet worden, und welche speziellen Maßnahmen zur Förderung von Frauen und Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen wurden ergriffen?
Zu 1.: Abschlüsse, aufgegliedert nach Geschlechtern:
Magister/Master/Diplom
Im Wintersemester 2009/10 und im Sommersemester 2010 haben an der Fakultät insgesamt 345 Studenten/Studentinnen ihren Magister- / Master- bzw. Diplomabschluss erreicht, davon 90 Männer und 255 Frauen. Somit wurden 26,08% der Abschlüsse von Männern und 73,91% von Frauen gemacht. Dies entspricht etwa dem Stand des Vorjahres. 2009 lag der Anteil der männlichen Absolventen bei 27,25% und der Anteil weiblicher Absolventinnen bei 72,74%.
Bei einer Analyse der einzelnen Fachbereiche zeichnen sich jedoch Unterschiede ab:
In den Fachbereichen SLM I und ESuL lag der Anteil der Frauen bei 78% (170 Abschlüsse) gegenüber einem Anteil von 22% (48 Abschlüsse) der Männer. Der Anteil der Männer ist dabei um 10% im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Im Fachbereich Geschichte legten im Berichtszeitraum 29 Frauen (51,7%) und 27 Männer (48,2%) ihren Magister-/Masterabschluss ab. Der Anteil der Frauen stieg dabei gegenüber dem Vorjahr (37,5%) erheblich an. Im Fachbereich Philosophie waren es 7 weibliche Absolventinnen (58,3%) und 5 männliche Absolventen (41,6%), was in etwa den Zahlen des Vorjahres entspricht. Bei den Asien-Afrika-Wissenschaften absolvierten im Wintersemester 2009/10 22 Frauen (84,6%) und 4 Männer (15,4%) erfolgreich das Studium. Im Bereich Kulturkunde/Kulturgeschichte gab es 29 weibliche Absolventinnen (82,9%) und 6 männliche Absolventen (17,1%). In der Evangelischen Theologie sind im Berichtszeitraum keine Magister- bzw. Diplomabschlüsse zu verzeichnen. Bei allen bisherigen Angaben ist zu berücksichtigen, dass für das Sommersemester 2010 aus den Bereichen „Asien-Afrika-Wissenschaften“ und „Kulturgeschichte und Kulturkunde“ noch keine Absolventenzahlen gemeldet wurden. Für das Sommersemester 2010 liegen nach Auskunft des Referats 13 (Universität: Datenmanagement und Statistik) erst Anfang 2011 amtliche Prüfungsstatistiken vor.
Bachelor
Viele Fachbereiche haben noch keine Bachelorabschlüsse zu verzeichnen, so dass sich noch keine aussagekräftige Datenbasis erheben lässt. Der Fachbereich SLM I / ESuL verzeichnet 32 Absolventen/Absolventinnen (4 männlich, 28 weiblich). Der Fachbereich Geschichte meldete im Berichtszeitraum 18 Abschlüsse (10 männlich, 8 weiblich). Alle weiteren Fachbereiche können noch keine Angaben zu den Bachelorabschlüssen machen.
Promotionen
An der Fakultät insgesamt promovierten im Wintersemester 2009/10 und im Sommersemester 2010 70 Personen (8 weniger als im Vorjahreszeitraum), davon 38 Männer und 32 Frauen. Der Anteil der weiblichen Promovierten liegt somit bei 45,71% und ist im Vergleich zum Vorjahr um 10,7% gesunken. Im Zeitraum 2000 – 2007 lag der Frauenanteil bei den Promotionen bei 48 %. Der Anstieg des letzten Jahres hat sich also wieder relativiert. Da für 2000 bis 2007 keine detaillierteren Daten vorliegen, lassen sich jedoch keine Aussagen über statistisch signifikante Änderungen oder Trends aus diesen Zahlen ableiten. Weiterhin ist eine deutliche Differenz zwischen dem Frauenanteil von fast 74% bei den Magister-/Masterabschlüssen und rund 46% bei den Promotionsabschlüssen, der nächst höheren Qualifizierungsstufe, auffällig. Die Bemühungen der Gleichstellungsbeauftragten richten sich daher darauf, den Frauenanteil an den Promotionen zu erhöhen. Ein Instrument ist die Stipendienvergabe im Rahmen der Graduiertenförderung. Denkbar wäre außerdem, ein Mentoring-Programm für weibliche Promovierende einzurichten, welches diese bei der Fertigstellung der Dissertation sowie bei der Vereinbarkeit von Karriere und Familie unterstützt. Ein derartiges Programm ist in anderen Fakultäten der Universität bereits eingerichtet worden, beispielsweise in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und in der MIN-Fakultät.
Aufgeschlüsselt für die einzelnen Fachbereiche ergeben sich folgende Zahlen:
- SML I und ESuL: 13 männliche (41,9%) und 18 weibliche (58,1%) Promovierte
- Geschichte: 10 Männer (76,9%) und 3 Frauen (23,1%)
- Philosophie: 2 Männer (66,6%) und 1 Frau (33,3%)
- Evangelische Theologie: 4 Männer (80%) und 1 Frau (20%)
- Asien-Afrika-Wissenschaften: 3 Männer und keine Frau
- Kulturkunde/Kulturgeschichte: 6 Männer (40%) und 9 Frauen (60%)
Für die Fachbereiche AAI und Kulturkunde liegen wiederum nur Zahlen für das Wintersemester 2009/2010 vor.
Habilitationen
Im Berichtszeitraum wurden 5 Männer und eine Frau habilitiert, das heißt der Frauenanteil liegt bei 16,6% im Vergleich zu 50% (2 Männer, 2 Frauen) im Vorjahreszeitraum. Aufgrund der geringen Gesamtzahl von Habilitationen lässt sich der prozentuale Rückgang des Frauenanteils jedoch nicht als signifikanter allgemeiner Rückgang werten.
Beschäftigungsstruktur an der Fakultät
Alle Angaben beziehen sich auf Statistiken aus der Fakultätsverwaltung, Stand 05.11.2010.
Professuren
1. Professuren aller Stellenkategorien
Von den insgesamt 114 an der Fakultät besetzten Professuren werden 72 von Männern und 42 von Frauen eingenommen. Dies entspricht einem Frauenanteil von 36,8% gegenüber 40,4% im Vorjahr. Betrachtet man die einzelnen Fachbereiche, so liegt der Frauenanteil an den Professuren in SLM /ESuL bei 40% (18 Frauen, 27 Männer), im Fachbereich Geschichte bei 31,25% (5 Frauen, 11 Männer), im Fachbereich Philosophie bei 20% (1 Frau, 4 Männer), in der Evangelischen Theologie bei 37,5% (3 Frauen, 5 Männer), in den Asien-Afrika-Wissenschaften bei 31,8% (7 Frauen, 15 Männer) und im Fachbereich Kulturkunde/Kulturgeschichte bei 44,4% (8 Frauen, 10 Männer).
Im Vergleich zu den Jahren 2000 - 2007 ist bei den Professuren ein deutlicher Anstieg des Anteils von Frauen zu verzeichnen, der dort durchschnittlich bei 28% lag.
2. Professuren, aufgegliedert nach Stellenkategorie
Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man den Frauenanteil an den einzelnen Stellenkategorien untersucht. Die 4 noch verbliebenen C2 Stellen werden alle von Männern besetzt. Die C4/W3-Professuren werden von 34 Männern und 16 Frauen besetzt, was – ähnlich wie im vorherigen Jahr - einem Frauenanteil von 32 % (2009: 34%) entspricht.
Der Frauenanteil bei den C3/W2-Stellen beträgt 38 % und ist damit leicht rückläufig (2009: 45 %). 16 der 42 Stellen sind mit Frauen besetzt. Die W1-Stellen hingegen nehmen zu 59 % Frauen ein (10 von 17 Stellen, 2009: 63 %). Diese unterste Stellenkategorie wird also zu mehr als der Hälfte von Frauen besetzt, während die höher dotierten Stellen weiterhin hauptsächlich an Männer vergeben sind. Das im Gleichstellungsplan festgehaltene Ziel, den Anteil der Frauen an den beiden höchsten Stellenkategorien C3/W2 und C4/W3-Professuren auf 35 % zu erhöhen, sollte folglich auch 2011 verfolgt werden. Im Bereich der C3/W2-Stellen ist dieses Ziel bereits erreicht (38%), im Bereich der C4/W3-Stellen liegen die bestehenden 32 % knapp unter der Zielvorgabe.
Bezogen auf die Fachbereiche ergibt sich bei den obersten Stellenkategorien (C4/W3, C3/W2) folgendes Bild:
- SLM I / ESuL: Von 36 Professuren sind 15 mit Frauen besetzt (42 %).
- Geschichte: Von 16 Professuren sind 5 mit Frauen besetzt (31 %).
- Philosophie: 1 von 4 Professuren ist mit einer Frau besetzt (25 %).
- Theologie: 3 von 8 Professuren sind mit Frauen besetzt (38 %).
- Kulturkunde / Kulturgeschichte: Hier besetzen Frauen 5 von 12 Professuren (42 %). Es sind allerdings keine W3-Professuren an Frauen vergeben, jedoch 3 an Männer.
- AAI: 3 von 12 Stellen werden von Frauen besetzt (25 %). Auch hier sind keine W3-Stellen von Frauen besetzt.
Wissenschaftliche Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen
Im November 2010 waren insgesamt 140 wissenschaftliche Mitarbeiter/innen an der Fakultät sowie weitere 121 Mitarbeiter/innen in Drittmittelprojekten beschäftigt.
Von den regulären Stellen sind 79 mit Frauen und 61 mit Männern besetzt, was einem Frauenanteil von 56,4% entspricht. In Drittmittelprojekten sind 82 Frauen und 39 Männer beschäftigt. Der Frauenanteil liegt hier mit 67,8% deutlich höher als bei den Stellen aus dem regulären Etat.
Gleichwohl ist der durchschnittliche Frauenanteil in Bezug auf alle Stellen mit 61,7% deutlich niedriger als der Anteil weiblicher Absolventinnen (72,7%).
Bezogen auf die Fachbereiche ergeben sich folgende Zahlen:
Fachbereich |
Frauenanteil - Etat-Stellen in %
| Frauenanteil Drittmittelstellen in % | Frauenanteil gesamt in % |
---|---|---|---|
SLM I / ESuL | 62 | 66 | 64 |
Geschichte | 50 | 87,5 | 70 |
Philosophie | 20 | eine Drittmittelstellen besetzt | 20 |
Ev. Theologie | 54 | 57 | 55 |
Asien-Afrika-Wissenschaften | 55 | 64 | 60 |
Kulturkunde/Kulturgeschichte | 33 | 65 | 57 |
Auffällig ist in den Fachbereichen Geschichte und Kulturkunde/Kulturgeschichte, dass der Frauenanteil auf Drittmittelstellen deutlich höher ist als auf Etatstellen. Beide Fachbereiche haben ihren Frauenanteil im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert (2009: Geschichte 54,5%, Kulturkunde/Kulturgeschichte 44,4%), ebenso wie die Fachbereiche SLM / ESuL (2009 52,4%). Im Bereich der Asien-Afrika-Wissenschaften nahm der Frauenanteil hingegen ab (2009 77,7%).
Zu 2.: Gleichstellungsmaßnahmen der Fakultät
Für die Umsetzung der im Gleichstellungsplan vereinbarten Gleichstellungsmaßnahmen hat die Fakultät einen Gleichstellungsförderfonds errichtet, derzeit in Höhe von 25.000 Euro jährlich. Über die Verwendung dieser Gelder entscheidet die Gleichstellungskommission, d.h. die Fakultätsgleichstellungsbeauftragte zusammen mit ihren Vertretern/Vertreterinnen.
Zusätzlich wurden in diesem Jahr Leistungsorientierte Mittel (LoMi) in Höhe von insgesamt 25.000 Euro an die einzelnen Fachbereiche vergeben. Mit diesen Mitteln wurden die Einstellung von Professorinnen und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Habilitationen und Promotionen von Frauen am Fachbereich sowie die Durchführung von Seminaren und Veranstaltungen zu genderspezifischen Themen honoriert. Das Geld ist an die Sprecher der einzelnen Fachbereiche ausgeschüttet worden. Gleichzeitig wurden diese aufgefordert, die LoMi möglichst zur Förderung von Maßnahmen und Veranstaltungen im Sinne der Gleichstellung zu verwenden.
Bisher sind etwa 24.500 Euro der für 2010 bereitgestellten Mittel aus dem Gleichstellungsförderfonds ausgegeben worden. Oberste Priorität bei der Entscheidung über Anträge hatte die Unterstützung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen mit kleinen Kindern, so dass die Kombination „Familie und Beruf /Karriere“ so weit wie möglich unterstützt und gefördert wurde.
Die Gelder wurden für folgende Maßnahmen verwendet:
Unterstützung wissenschaftlicher Mitarbeiter/innen und Professoren/Professorinnen mit kleinen Kindern
Wissenschaftlichen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen mit kleinen Kindern wurde auf Antrag eine studentische Hilfskraft im Umfang von 20 Stunden pro Monat zur Verfügung gestellt. Bisher sind 14 Anträge auf Unterstützung durch eine studentische Hilfskraft für einen Zeitraum zwischen 3 und 6 Monaten eingegangen und bewilligt worden. Insgesamt wurden damit Kosten für Hilfskräfte in Höhe von 11.682,07 Euro (insgesamt 65 Monate) bereitgestellt.
Für 2010 wurde ein Vertrag zur flexiblen Kindernotfallbetreuung mit dem pme Familienservice / Company Kids abgeschlossen. Zunächst wurde Ende 2009 ein Kontingent für 30 Betreuungstage in Höhe von 4569,60 Euro in den Einrichtungen des Familienservices deutschlandweit gebucht. Alle Mitarbeiter/innen wurden durch Rundbriefe und über die Internetseite der Fakultät über das Angebot informiert. Nach einer langsam anlaufenden Nutzung wurden besonders in den Sommerferien zunehmend Betreuungstage in Anspruch genommen, so dass das gebuchte Kontingent nun aufgebraucht ist und drei zusätzliche Tage in Anspruch genommen wurden. Company Kids wurde auch außerhalb Hamburgs als Betreuungsmöglichkeit während eines Archivaufenthalts / einer Konferenz genutzt. Die Nutzer/innen äußerten sich durchweg positiv über die Einrichtungen. Als problematisch erwies sich, dass die Kinder zum einen kurzfristig in eine völlig neue Umgebung gegeben werden und zum anderen die Kinder zur Einrichtung gebracht werden /von dort abgeholt werden müssen, was teilweise schlecht mit Terminen an der Universität vereinbar ist. Daher wurde mit Company Kids zusätzlich ein Hol- und Bringdienst vereinbart, der mit den bereits gebuchten Tagen verrechnet werden kann. Dieser verursacht allerdings unverhältnismäßig hohe Kosten, so dass zu überlegen ist, ob man in Zukunft auf andere Möglichkeiten (z.B. Erstattung der Kosten für bereits bekannte Babysitter o.ä., wie dies in der MIN Fakultät praktiziert wird, oder zu schaffende universitätsinterne Angebote) zurückgreift.
Unterstützung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen und Studierenden mit Kindern
Der im 4. Stock des Philosophenturms sich befindende Still- und Wickelraum (Raum 424) wurde Ende 2009 / Anfang 2010 aus Mitteln des Gleichstellungsförderfonds 2009 renoviert und neu ausgestattet. Er wird gut angenommen und immer häufiger genutzt. Die Rückmeldungen der Nutzer/innen sind bisher positiv. Im Einzelnen wurde der Raum bisher wie folgt genutzt: Im Januar und Februar 0-5 mal, im März, Juli und September 5-10 mal sowie im April, Mai, Juni, Oktober und November 11-16 mal. Somit wurde der Raum im Semester an fast allen Wochentagen genutzt. In der vorlesungsfreien Zeit ist ein Nutzungsrückgang zu verzeichnen, was sicherlich mit weitaus flexibleren Möglichkeiten der Zeiteinteilung der Eltern in den Semesterferien und den geringeren Präsenzzeiten an der Universität zusammenhängt.
Nach Angaben des Pförtners kommt es teilweise vor, dass mehrere Nutzer/innen gleichzeitig um Zugang bitten. Bisher war immer ein Arrangement zwischen den einzelnen Nutzern/Nutzerinnen möglich. Der Wickelraum ist bisher immer in einem sehr guten Zustand hinterlassen worden, Materialien fehlen nicht.
Anzuregen ist zusätzlich die Ausstattung eines größeren Raumes, der von Eltern mit kleineren Kindern genutzt werden kann, um Zeiten zwischen Veranstaltungen u.ä. in einer ruhigen und kindgerechten Atmosphäre zu überbrücken. Hier sollte ein Arbeitstisch für Eltern und eine Spielfläche für Kinder vorhanden sein. Eltern könnten sich so auf Veranstaltungen vorbereiten oder gemeinsam Kinder beaufsichtigen, während ein Elternteil Termine wahrnimmt. Die Kinder könnten diese Zeit in altersgerechter Umgebung verbringen. Ein solches „Eltern-Kind-Büro“ wird auch in den Zielvereinbarungen des Audits „Familiengerechte Hochschule“ angeregt (Maßnahme 8.1.4). Bisher steht für solche Zwecke nur der Raum der Uni-Eltern e.V. im Asta-Bereich zur Verfügung (bei den Uni-Eltern handelt es sich jedoch um einen eigenständigen Verein, der nicht Teil der Universität ist). Dieser Raum ist nach Angaben der Uni-Eltern sehr klein und kann die benötigten Kapazitäten nicht in ausreichendem Maße abdecken.
Unterstützung von Mitarbeiterinnen zur Förderung der wissenschaftlichen Karriere
Es wurden Vortragsreisen und Vorträge von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen unterstützt, um deren wissenschaftliche Karriere zu fördern. Insgesamt wurden 2010 11 Anträge auf Reisekostenzuschüsse für Konferenzen und Forschungsreisen bewilligt. Vorträge und die Durchführung von Symposien zu genderspezifischen Themen wurden in drei Fällen unterstützt. Hinzu kam die Unterstützung bei der Finanzierung eines Lehrauftrages zu einer genderspezifischen Lehrveranstaltung.
Erstmals hat die Fakultät in diesem Jahr drei Preise für herausragende Abschlussarbeiten aus dem Gleichstellungsförderfonds – wie im Gleichstellungsplan festgelegt - vergeben. Den Preis für die beste Dissertation teilten sich zwei Bewerberinnen (jeweils 1000,- Euro). Darüber hinaus wurde ein Preis für die beste Magisterarbeit zu einem genderspezifischen Thema vergeben (500,- Euro). Für den Preis für die beste Bachelorarbeit eines Mannes in Fächern, in denen männliche Studierende unterrepräsentiert sind, lag keine Bewerbung vor, so dass dieser nicht verliehen werden konnte. Es gab bei der Auszahlung der Preisgelder erhebliche Schwierigkeiten, da sich herausgestellt hat, dass seitens der Universität keine Preisgelder ausgeschüttet werden dürfen. Der Preis kann daher in dieser Form im nächsten Jahr nicht ausgeschrieben werden, und der Gleichstellungsplan muss in diesem Punkt geändert werden.
Weitere Maßnahmen zur Gleichstellung
Es wurden Vorträge zur Gender-Thematik organisiert und finanziert. Im Sommersemester 2010 fanden vier Vorträge auswärtiger Dozenten/Dozentinnen statt.
Mehrere Vertreter/innen der Fakultät unterschiedlicher Statusgruppen haben am Auditierungsverfahren „Familiengerechte Hochschule“ der Universität Hamburg teilgenommen und hier die Interessen der Fakultät eingebracht. Das Verfahren wird von der Gleichstellungsbeauftragten der Universität, Frau Prof. Bullinger, in Zusammenarbeit mit „Beruf und Familie“ geleitet.
Die Informationen auf der fakultätseigenen Internetseite zum Bereich „Gleichstellung“ wurden überarbeitet und erweitert. Professoren/Professorinnen, Mitarbeiter/innen und Studierende finden neben aktuellen Informationen zu Veranstaltungen innerhalb der Fakultät sowie zu Möglichkeiten der Kinderbetreuung zahlreiche Links zum Thema „Gleichstellung“, „Studieren mit Kind“ und „Karriereplanung“. Es gab positive Rückmeldungen zum breiten Informationsangebot auch von Seiten außerhalb der Universität. Mittlerweile wurde ein zweiter Link auf den Seiten der Fakultät zum Bereich „Studium, Familie und Beruf“ eingerichtet. Hier finden sich Informationen zur Vereinbarkeit von Studium / Beruf und Familie und zu Unterstützungsangeboten seitens der Fakultät und der Universität.
Prof. Dr. Gabriele Clemens
Fakultätsgleichstellungsbeauftragte